Ausbildung während der Corona-Krise

Die Corona-Krise ist allgegenwärtig und macht auch nicht vor der Stadt Wetzlar halt.  So wurde auch mein Alltag komplett umgeschmissen.

Es fing alles mit den Schließungen der Berufsschulen an. Die anderen Auszubildenden und ich wussten nicht, wie man reagieren soll und was auf einen zukommt. Wie kriegen wir den Stoff vermittelt und was ist mit der Klausur, welche wir am Tag der Schließung hätten schreiben sollen? Eine Menge Fragen tauchten auf und Lösungen mussten her.

Es war ein Wirrwarr in den ersten Tagen. Einige Mitarbeiter haben  Kinder und konnten so kurzfristig keine Betreuung organisieren, wieder andere Mitarbeiter haben Vorerkrankungen oder sind sonst in irgendeiner Form Risikopatient nach dem RKI. Auf einen Schlag fielen also auch Duzende Mitarbeiter weg, mein Ausbilder war nicht mehr da und ich stand nun dort im Amt. Wir als Auszubildende wurden nicht freigestellt, da wir nun eine große Unterstützung für die Ämter darstellten.

Kommunikation und Improvisation war nun gefragt. Gemeinsam mit der Ausbildungsleitung, den Lehrern und den Ausbildern mussten wir über E-Mail und Telefonate klären, wie weiterhin eine gute Ausbildung gewährleitest werden kann. Die immer stärker voranschreitende Digitalisierung war ein Vorteil in der gesamten Problematik. Aufgaben der Schule wurden nun digital weitergeleitet, die Korrektur und Besprechung erfolgte auf demselben Weg.  Auch mit den Ausbildern wurde darauf geachtet, den Kontakt auf ein Minimum zu beschränken und Aufgaben digital zu übermitteln. Die Ausbildungsleitung hat im regen Kontakt mit den Auszubildenden gestanden und versucht für jeden eine Lösung zu finden. So wurde versichert, dass wir genug Zeit auf der Arbeit eingeräumt bekommen um die Aufgaben der Schule zu bearbeiten. Da wir nun keine Präsenztermine in der Schule hatten, sondern Abgabetermine, hat es perfekt zusammengepasst. Unterricht wurde durch Selbststudium ersetzt und die Lehrer beantworten nur Fragen. Als Auszubildender ist man nun angewiesen mehr Verantwortung zu übernehmen, man hat die Koordination zwischen allen Parteien zu führen, da man nur selbst alle nötigen Informationen hat. Man muss sich die Arbeit einteilen, die Aufgaben der Schule und täglich so oft in die E-Mails gucken wie sonst nie, es könnte ja immer was Neues geben.

Durch die Corona-Krise hat sich Einiges verändert und auch mehre Wochen nach der Schließung der Schulen ist nicht alles geklärt, denn die Öffnung der Schulen ist geplant und auch das muss in Kooperation mit allen Beteiligten problemfrei gelöst werden.

Ein Betrag von Arthur Baturinez, einem Auszubildenden der Stadtverwaltung in Wetzlar.

Stand April 2020